FRANZ MICHAEL FELDER AN KASPAR MOOSBRUGGER
Lieber Freund!
Lieber Freund!
Dem
Herrn Joh. Michael Felder
in
Schoppernau
Zu einer Einvernahme in Ihrer Anklagssache wegen Bedrohung u. Ehrenbeleidigung wollen Sie Mittwoch den 3. d. M. früh 10 Uhr bei mir erscheinen.
K. K. Bezirksamt Bezau am I.Juli 1867
Müller
Lieber Freund!
Lieber Herr Felder!
Beiliegend erhalten sie mit vielem Dank die Romanzeitung und das Ausland wieder zurück. Entschuldigen Sie, daß ich erstere so lange bei mir behalten habe.
Lieber Freund!
Glücklich hergestellt und neu gekräftigt reich ich Dir die Bruderhand. Mutig vorwärts! Wir werden Mut brauchen, denn nun sind wir einstweilen allein, Feurstein ist abgefallen.
Wenigstens geht er nicht mehr offen mit uns. Dein Auftreten gegen Rom hat seine nur schlummernden Bedenken geweckt.
Lieber Freund!
Ich muß gestehen, daß Dir u. Deinem Freunde u. Schwager Moosbrugger das, was nach meiner Ansicht nach eigentlich das Haupterforderniß guter Polliticker ist, - klare Übersicht des Ganzen, nicht abgeht, sondern, daß ihr derselben vollkommen mächtig seid.
Lieber Freund!
Von Bregenz zurückgekehrt erhalte ich von Hrn. Adjunkt Moosbrugger beigeschlossenes Schreiben, woraus ersichtlich, daß die von ihm eingesannte Schrift nun sogleich dem Druke übergeben gewünscht wird. Ich beeile mich also Dir dieselbe sogleich zu übersenden, u. bedaure nur, daß hiedurch wieder einige Tage Zeit vergehen, bis dieselbe zum Drukort gelangt.
Lieber Freund!