VON JOSEF VON BERGMANN AUS WIEN

lfndenr: 
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20. Februar 1867

Lieber Herr Felder!

Wie oft denke ich im fernen Wien an unseren, in vielem Betracht so schönen Bregenzerwald u. Ihr Lebensbild, das Mancher meiner Freunde mit Vergnügen gelesen hat. Ich fühle mich verpflichtet Ihnen einen Sonderabdruck der „chronologischen Entwicklung sämmtlicher Pfarren in Vorarl­berg" zur Erinnerung unter Kreuzband zuzusenden. Die Einleitung, welche wie die ausführlichere Angabe der Jahre aus Urkunden, wann sie entstanden, dann sämmtliche Anmerkungen u. die Zuthaten unter A.B.C. von S. 24-34 von meiner Hand sind, gibt über die Entstehung dieser Arbeit ge­nügenden Aufschluß. Schon im vorigen Jahre vollendete ich eine „Landeskunde von Vorarlberg für Schule u. Haus", welche ich vor der Drucklegung noch einmal durchsehe u. ausführlicher darlege, zumal durch das neue Ministerium einige Veränderungen auch in unserem Ländchen getroffen werden sollen, welche ich abwarten will. Es wäre mir recht erwünscht eine Charakter-Zeichnung des Bregenzerwälder Völkchens von Ihnen zu erhalten, da mir dasselbe, wie es dermals leibt u. lebt, fremd geworden ist. Seit den 52 Jahren meines Aufenthaltes in Wien hat sich so gar Vieles in der Heimat verändert.

Leider habe ich jene Notizen über Ihre Person, die Sie mir vor ein paar Jahren zukommen ließen, verlegt und kann sie nicht finden, daher wären mir derlei in Kürze recht erwünscht. Wenn Sie meinen alten Freund, Herrn Pfarrer Raidt in der Au sehen, melden Sie ihm meinen herzlichen Gruß. Auch Herr Ingenieur Jos. Willam aus der Au, der vor etlichen Tagen mich besuchte, läßt Sie grüßen. Sie sollen ja eine neue Arbeit unter der Feder haben - wessen Inhalts? Ich verbleibe in aller Achtung

Ihr aufrichtiger

Jos. v. Bergmann

kk. Director.

/: III. Rennweg, N. 6:/

Keine