VON FRIEDRICH HEUNER AUS LINDAU

lfndenr: 
179
29. März 1866

Lieber Felder!

Endlich bekomme ich einen freien Augenblick um mich nach Dir u. den I. Deinigen erkundigen zu können. Hoffentlich geht es Dir sowie dem I. Wible und den Kleinen recht gut. Vielleicht begrüße ich Euch in 4-5 Wochen selbst in Schop­pernau, wohin ich bis zum 26. April zu kommen gedenke. Wie hast Du den Winter zugebracht? Viel studirt u. gelesen. Ich habe mir einige neue Bücher wie Shakespeare, Studien von [Rimelin], dann Lingg Völkerwanderung, sowie Grube ästheth. Vorträge angeschafft, aber noch wenig davon durch­gelesen da keine Zeit. Wenn Du sie lesen willst, so stehen sie Dir mit größtem Vergnügen zu Diensten. Was macht Herr Dr. Düntzer? Bitt ihn schön zu grüßen. Kannst Du mir nicht die interessante Grabschrift die Du mir einmal gesagt hast mittheilen; Du würdest mich sehr verbin­den.

Deine   Gebetbücher   Biggel   sind   jetzt   angekommen   und gehen diese selben  nächsten  Donnerstag an  Dich  ab.  Hr. Stettner läßt Dich wie das Wieble herzlich grüßen und ver­gnügte Feiertage Wünschen. Also auf baldiges Wiedersehen. Mit herzlichem Gruß,

Dein Freund Fr. Heuner

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