VON FRANZ MICHAEL FELDER AUS BREGENZ AN ANNA KATHARINA FELDER IN SCHOPPERNAU

lfndenr: 
411
5. September 1867

Liebes Wible

In Eile nur einige Zeilen denn ich fahre sofort nach Feldkirch u. Bludenz wohin ein Brief mich ruft.

Am Sonntag kommt eine Kiste die nicht geöffnet werden soll, wenn ich bis dann nicht eintreffen werde. Ich kehre froh und glücklich [zurück] u. freue mich euch bald zu treffen. Den Uhrenmacher fand ich nicht und blieb von Leipzig bis Lindau 235 Stunden alein. Ich werde in froher Stimmung kommen wenn sie mir nicht noch verdorben wird was unter den jetzi­gen Umständen doch kaum zu fürchten ist. Von der Reise zu erzählen hab ich nicht Zeit, zu dem geht es schon stark gegen Abend. Um 8 Uhr fahre ich ab und treffe Nachts 2 Uhr in Bludenz ein, wenns in Feldkirch geht wie ich meine. Von Kunz hab ich mich in Leipzig am Montag Abends verabschiedet. Mir wurde der Abschied von Leipzig schwer. Ich freue mich auf die Ankunft in Schoppernau wo ich viel zu erzählen habe.

Also lebt wol auf baldiges frohes Wiedersehen Dein Mindle

Franz Michael Felder Am Sonntag denk ich bestimmt zu kommen.

Keine